Motorinduktivität
Gültig für S300, S400, S600, S700
Allgemeines
In den Betriebsanleitungen der Servoverstärker sind in den technischen Daten Mindest- und Maximale Motorinduktivitäten angegeben. Abhängig von der Netzspannung sind unterschiedliche Werte für die Motorinduktivität angegeben. Eine zu hohe Induktivität verhindert die Einprägung des Motorstroms in der zur Verfügung stehenden Zeit, eine zu niedrige Induktivität führt zum Überschießen des eingeprägten Stromes.
Mindest Motorinduktivität
Die minimale Lastinduktivität wurde empirisch ermittelt.
Ziel: Der Stromrippel bei Nennstrom / Nennspannung bei 8 kHz soll maximal 10% betragen
Was passiert bei zu kleinerer Induktivität
- Der Stromrippel und damit die Verlustleistung steigt an.
- Größere Erwärmung
- Das Regelverhalten wird schlechter
- Laufruhe wird schlechter, Zittern
- In extremen Fällen kann ein F14 (Endstufenfehler) gemeldet werden
- Der Motor erzeugt mehr Geräusche
Testempfehlungen
- Ein Test wird empfohlen, wenn die angegebenen Werte der Motorinduktivität unterschritten wird
- Ein Test ist erforderlich,
- wenn der Motor wird am Drehmoment Limit betrieben
- bei großer Motorleitungslänge (ca. >10m)
- bei hohen Ansprüchen an die Laufruhe
Mögliche Abhilfen bei zu geringer Induktivität
- S300 und S700 / FILTMODE auf 2 (Smith Predictor)
- S300/S400/S600: PWM auf 16 kHz
- Einsatz einer Motordrossel
Maximale Motorinduktivität
Die maximale Motorinduktivität wurde empirisch ermittelt.
Ziel: Der Strom soll bei Nennspannung innerhalb von drei Taktzyklen einzuprägen sein.
Was passiert bei zu hoher Induktivität
- Die Regelperformance sinkt
- Langsamer Stromanstieg / Langsamer Momentenanstieg
- Hochfrequente Schwingungen können nicht ausgeglichen werden.
Testempfehlungen
- Ein Test wird empfohlen,
- wenn die max. Induktivität überschritten wird
- in stark schwingfähigen Systemen
- wenn höchste Dynamik wichtig ist (Beschleunigung auf Zieldrehzahl in wenigen ms)