Skip to main content
blog | Die Entwicklung von Kollmorgen – Teil 4 |
|
2 Minuten Lesezeit

Wir haben also gesehen, wie ein paar deutsche Immigranten nach Amerika kamen und ihre Träume Wirklichkeit werden ließen. Fredrick war um die Jahrhundertwende eingewandert, ein paar Jahrzehnte später Hugo. Und inzwischen hatte Otto Kollmorgen die Zügel von Kollmorgen fest in der Hand. Wie kamen diese beiden Unternehmen zusammen? Hier ist ein Bericht aus erster Hand von Herb Torberg (Chefingenieur bei Kollmorgen).

Kollmorgen Periscope

„Ende der 1950er Jahre war Kollmorgen mit der Erweiterung des Funktionsumfangs von U-Boot-Periskopen beauftragt. Die Tauchtiefen und Geschwindigkeiten der U-Boote nahmen ständig zu, und auch die Periskope mussten weiterentwickelt werden. Die Fotofunktionen musste verbessert, Sextanten-Navigation und passive elektronische Gegenmaßnahmen integriert und den Benutzern das Drehen des Periskops erleichtern werden. Wir hatten drei verschiedene Aufträge zur Entwicklung und Herstellung von Periskopen für all diese Funktionen. Für die Bewegungsunterstützung nutzten wir eine frühere Konstruktion, die einen Hochgeschwindigkeitsmotor, Magnetpartikelkupplungen sowie ein spezielles Räderwerk beinhaltete. Außerdem waren wir intensiv am Polaris-Programm beteiligt, das höchste Priorität hatte und in dem es um die Entwicklung des Navigationssystems ging. Bei einer Konzeptionsbesprechung mit Detroit Controls in Norwood (Massachusetts) kam der Vorschlag auf, das Periskop mit hydrostatischen Lagern zu unterstützen. Da ein Servomotor mit großer Öffnung in der Achse benötigt wurde, schlug John Harper einen Torquemotor vor. Einen Torquemotor? Was war das? Detroit Controls hatte auf die Arbeiten von Draper Lab zurückgegriffen, bei denen Torquemotoren für Kardan-Antriebe in Gyro-Plattformen verwendet wurden. John brachte mich in Kontakt mit John Luneau bei Inland Motor, Pearl River, New York.“

„Art Hess und ich fuhren nach Pearl River und fanden Inland Motor in einem Garagenkomplex und John Luneau in einem bescheidenen Büro. In kurzer Zeit hatten wir eine Konstruktion und ein Angebot, das unseren Bedürfnissen für den Ersatz der Antriebskonstruktion mit den komplizierten und teuren Hochgeschwindigkeitsmotoren entgegenkam. Der Prototyp funktionierte einfach großartig.“ „Kurz und gut: Wir fassten die drei Aufträge in einem zusammen, der dann als Type 8B bekannt wurde. Die Navy war begeistert und drängte darauf, die Lieferung vorzuziehen. Damit waren nicht nur unsere Produktionsstätten, sondern auch die von Inland bis an die Kapazitätsgrenzen ausgelastet. Kollmorgen verfügte über die Ressourcen, die Inland weiterhalfen. Bald wurde es klar, dass ein Zusammenschluss für beide von Vorteil sein würde.“ „So wurde Inland zu einem Geschäftszweig der expandierenden Kollmorgen-Gruppe. Hugo Unruh, der Direktor von Inland, mochte Virginia sehr. Er trug maßgeblich dazu bei, den Standort Radford auszuwählen und den Geschäftsbetrieb dorthin zu verlagern.“

Auf diese Weise wurde also das von dem deutschen Immigranten Hugo Unruh geführte Unternehmen Inland Motor ein Teil von Kollmorgen, dass vom Sohn eines weiteren deutschen Immigranten geführt wurde. Die Geschichte macht mir bewusst, dass die Botschaft nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat – noch heute sind in vielen Maschinenanwendungen Direktantriebslösungen die erste Wahl. Bleiben Sie dran und erfahren Sie mehr über die Entwicklung von Kollmorgen – zum Beispiel über Hugos Umzug nach Radford und die Aufnahme von MacBeth, Photocircuits und anderen in die Kollmorgen-Familie.

Kontaktieren Sie uns

Das Außergewöhnliche entwickeln

Wir bei Kollmorgen glauben an die Kraft von Antriebstechnik und Automatisierung bei der Erschaffung einer besseren Welt.

Erfahren Sie Mehr