An Weihnachten reiste ich mit meiner Familie nach Cape Canaveral, Florida, um das Kennedy Space Center zu besuchen. Seit diesem Ausflug (eigentlich schon seit längerem) herrscht bei uns Zuhause großer Trubel um Raketen, Astronauten, Countdowns, Stufen, Booster, und habe ich Raketen erwähnt? Natürlich war ich einer von 3 Millionen, die sich den Start der Falcon Heavy live mit angesehen haben. Und in den letzten Tagen habe ich über einige Sachen nachgedacht - ich möchte nicht sagen, dass ich nostalgisch wegen des Space Race bin - ich bin einfach begeistert.
Bei Kollmorgen bin ich als Ausbilder tätig. Normalerweise konzentriere ich mich auf Online-Schulungen und darauf, wie ich über Distanzen unterrichten kann, die praktisch und nützlich sind. Ich kenne die Begeisterung, die ich empfinde, wenn ich eine kreative Stunde plane, und diese so verläuft, wie ich sie mir vorgestellt habe. So zu arbeiten erlaubt es mir, meine Fähigkeiten und Kreativität auszubauen; und deshalb liebe ich meine Arbeit.
Doch in den letzten Tagen habe ich über die Ingenieure im ganzen Land nachgedacht, die an der Konstruktion von Motoren oder anderen Teilen für SpaceX, Virgin Galactic und Blue Origin beteiligt waren. Natürlich erinnere ich mich dabei an die Erfahrungen mit meinen Mitarbeitern zurück und eine Stimme in mir sagt mir, dass Ingenieure auf der ganzen Welt, denen angeboten wurde, bei diesem neuen Space Race mit dabei zu sein, aufgeregt sein müssen. Ich bin mir sicher, dass sie gestresst sind, wenn sie versuchen, die richtigen Produkte in so kurzer Zeit zu bestimmen. Der Bereich im Maschinenbau, der sich mit Raketentechnik befasst, ist so ziemlich der extremste Bereich, den es im Maschinenbau überhaupt gibt. Allein die Erststufe-Booster der Falcon Heavy mussten den milden Temperaturen in Florida trotzen, waren extremer Hitze ausgesetzt, als sie die Schwerkraft durchbrachen, fanden sich als nächstes in der eisigen Kälte des Alls wieder, kehrten um und heizten sich wieder auf, um zurück nach Hause zu kommen - und das Alles in weniger als 10 Minuten. Ganz zu schweigen von den Druckwerten, Vakuen und der Strahlung, denen die Booster und Ihre Bestandteile ausgesetzt waren. Ich bin fest davon überzeugt, dass man einige euphorische Anwendungsingenieure hätte antreffen können, denn sie arbeiteten indirekt an etwas außergewöhnlichem. (Habe ich schon erwähnt, dass Kollmorgen Mitarbeiter sucht?)
In den letzten Tagen habe ich auch über STEAM nachgedacht. In den letzten Jahren wurde in Schulen viel über STEM (Science, Technology, Engineering, Mathematics, die sog. MINT-Fächer) diskutiert, und diese Woche hat SpaceX es geschafft, zu zeigen, dass auch das „A“, Arts (Kunst) Anerkennung verdient. Würden wir die Nutzlast so sehr betrachten, wenn es sich nur um Kisten voller Zeug handelte? Wieviel Spaß hat es gemacht, mitanzusehen, wie dieses Auto im Weltraum schwebte? Es ist völlig absurd, aber dennoch hat das Ganze einen künstlerischen Aspekt. Ein Teil künstlerischer Technologie (den Tesla) ins All zu senden schafft einen interessanten Dialog über die Menschheit. David Bowies „Space Odyssey“ zu spielen war natürlich als Scherz gemeint, aber Bowie ist ein exzellentes Beispiel für ein Musikgenie in der heutigen Welt. Die Referenz zu Douglas Adams Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ wurde unübersehbar auf dem Amaturenbrett platziert und ist eine indirekte Nachricht an uns selbst: „Keine Panik“. Elon Musk hat Kunst ins All geschickt, um sie mit dem Universum zu teilen, und ich glaube, dies spricht dafür, Kunst als Fach in unserem Schulsystem zu behalten. Ganz egal, wie weit wir uns von diesem Planeten weg bewegen, Kreativität ist noch immer eine menschliche Qualität Vielleicht ist Musk deshalb so beliebt; er ist ein verrückter/aufgergter/alberrner Unternehmer, der die technologischen Grenzen mit Stil auslotet.